Kanos Blick war ruhig, war ein wenig gelangweilt, so wie man es vermuten würde. Aber sie wirkte unbekümmert und störte sich nicht daran, ein Pluspunkt für sie. Sie hatte immerhin jetzt schon gewisse Sympathiepunkte. Er wollte ein wenig mehr über sie wissen und so rief er sich auf seinem einen Monitor ihre Akte auf, studierte ihren Werdegang und lies sich wieder dort nieder. Sein Blick glitt immer wieder zu der jungen Frau und er nahm an, dass sie wahrscheinlich ihn ebenso mustern würde, sicher versuchte sie den ersten Eindruck auf sich wirken zu lassen, zu überlegen, wie sie mit ihm umgehen sollte, immerhin hatten die Beiden nun eine sehr enge Bindung. Kano nahm ebenfalls an, dass sie ihn wohl für sehr streng hielt, was er ja auch irgendwie war, aber dennoch. Es war wie es war, und er war wie er war. Er würde sie langsam einführen und sie nicht gleich überfordern, deshalb hatte sie auch einen Tag zum Einarbeiten bekommen. Er schätzte einen wachen Geist, und er zog ein Schubfach auf, holte ein PDA heraus und steckte es an seinen Rechner an. Er begann Befehle einzutippen und sah dann auf das PDA, welches nun mit seinem Kalender synchron lief, was eine Liste von Kunden zeigte, was ihr Zugang auch zu HoG-Server gewährte, um geforderte Daten abzurufen. Er legte es ihr hin und sah sie an.
Dort sehen Sie all meine Daten, Sie managen meine Termine und planen auch Geschäftsessen mit Kunden. Für Präsentationen können Sie dort auch Daten von Heores of Gods entnehmen. Ich habe absichtlich ein PDA gewählt, falls Sie jetzt fragen wollen, ich habe mich sowohl gegen ein Tablet, wie auch gegen ein Smartphone entschieden, denn ich möchte, dass dieses PDA, welches Sie vom Betrieb bekommen zu ihrem größten Schatz wird, und Sie sich keine Viren über andere Betriebsplattformen einhandeln. Wir haben zwar auch eine Mobile Device OS geschrieben und es ist auch verfügbar, aber der Drang ist zu groß diese für spielerische Zwecke zu missbrauchen. Ich möchte, dass es nur ein Arbeitswerkzeug wird und deshalb das, erklärte er ihr nun und sah sie forschend an. Ob sie es verstanden hatte?
Dann ging er zum Fenster und öffnete es, lies Luft herein und sah hinaus. Er blickte sich um, forschend, suchend und er seufzte leicht, als er in weiter Ferne seine Villa sah. Wann war er das letzte Mal dort gewesen? Vor 3 Monaten? Er dusche hier, er aß auswärts, er lies seine Kleidung zur Reinigung bringen und abholen und hatte auch in seinem eigenen Bad einen Kleiderschrank. Tja, das Singleleben hatte seine Vorzüge, aber auch seine Schattenseite, denn egal wie erfolgreich er war, mit wem konnte er es teilen, mit wem konnte er die Freude teilen, mit wem das Geld teilen? Aktuell gehörte sein Herz der Company und er hielt sie zusammen, doch was war, wenn diese Liebe irgendwann einmal ihn zu Grunde richtete? Auf seinem Bildschirm konnte man eine junge Frau sehen, blond, blauäugig, in einem blauen Kleid und mit silberner Rüstung. In ihrer Hand war die Silhouette eines Schwertes zu sehen, aber auch diese. Es handelte sich scheinbar um ein Unique Item, welches es auch nur einmal im Spiel gab und jedes einzelne von ihnen wurde von Kano penibel designt, implementiert und dann einer besonderen Quest zur Verfügung gestellt. Ebenso war die Rüstung etwas besonderes, eigentlich er ganze Char, denn er war aktuell der Einzige, der das Level 99 inne hatte. Er blickte derweil in die Ferne. Der Char wirkte wie ein krasse Kontrast zu dem ernsten Kano, er wirkte freundlich, fast schon lieb und liebenswürdig. Unter ihr stand der Name Elsie, Kazuki Elsie. Die junge Sekretärin wird dies kennen, denn immerhin war dies der Loginbildschirm für HoG. Dort konnte man dann bestimmen wo man eingeloggt werden wollte, von dem Gebiet, was man bereits erkundet hatte, dort konnte man zur Not Waffensets wählen, denn jeder Char hatte 2 Slots frei um ein primäres Waffenset, bestehend aus Primärwaffe und ggf. aus Sekundärklasse. Er blickte dann zu seiner Sekretärin herüber.
Ich möchte Sie gerne in Heroes of Gods treffen, bitte Nennen Sie mir eine Stadt und den Namen Ihres Chars, damit ich Sie finden kann., sagte er nun und sah sie durchdringend an.